TÜRKISCHE VOLKSMUSIK
MUSIKALISCHER AUFBAU
Die Untersuchung der Bespiele, die wir heute haben, zeigt deutlich, dass die türkische Volksmusik von einem musikalischen Standpunkt aus, eine Vielfalt von verschiedenen melodischen Merkmalen beinhaltet. Wenn einer sich den Städten nähert, zeigt die Musik mehr und mehr den makam Charakter der türkischen klassischen Musik. Die ländliche und Dorfsmusik hat eine simplere melodische Struktur mit weniger Einfluss von den makams. Beide beinhalten, jedoch, ein mikrotonales musikalisches System welches ein fundamentales Merkmal der Volksmusik ist.
Als volksmusikalische Traditionen über die Jahrhunderte von Generation zu Generation weitergegeben wurden haben sich regionale Unterschiede geformt. Diese Unterschiede kennt man als „tavir“ (regionaler Stil); dieser Term drückt aus, dass der Unterschied im Spielen und Singen der regionalen Artisten und Asiks besteht. Jedoch, wird der Ausdruck „tavir“ hauptsächlich genutzt um die Unterschiede im instrumentalen Stil zu beschreiben.
Unterschiede im Singstill werden als „agiz“ bezeichnet (sprichwörtlich, „Mund“). Dies sind die Elemente, welche den musikalischen Charakter der verschiedenen Regionen und die Unterschiede zwischen ihnen bestimmen. An mancher Stelle bestimmen diese Stile auch die melodischen Strukturen.
Als die Wissenschaft um die türkische Volksmusik sich entwickelte, wurde es deutlich, dass Volksmusikkultur ihre eigene Terminologie geschaffen hatte. Zum Beispiel, wird der Ausdruck „ayak“ öfter benutzt als „makam“, wenn man die melodische Struktur beschreibt. Beispiele dieser sind Kerem ayagi, Garip ayagi, Müstezat ayagi, Besiri ayagi etc. Aber es muss klar gemacht werden, dass diese nicht die gleichen Bedeutungen in jeder Region tragen.
Türkische Volksmelodien haben allgemein ein Intervall zwischen 4 und 15 Noten; aber ihre Intervalle tendieren mit der Nähe zu städtischen Zentren zu steigen und in ländlichen Gebieten zu fallen. Es gibt natürlich Ausnahmen zu dieser Regel.