KEMANÇE & REBAB

Hierbei handelt es sich um ein Instrument, welches von der Organologie unter den “Spieβgeigen“ geführt wird. Kemançe ist ein persisches Wort, das “kleiner Bogen“ bedeutet ; es wird jedoch vielmehr im Sinne eines “kleinen Streichinstruments“ benutzt. Die alte persische Kemânçe ging mit vielen Elementen der persischen Musik in ihren Anfangsstadien in die islamische Musik ein. Der Korpus in der Form einer abgeschnittenen Kugel wurde generell aus Kokosnussschale , der Resonanzboden aus der Haut des Wallers oder aus Rindherzleder gefertigt. In der Geschichte wurden zwei- oder dreisaitige Typen von Kemânçe benutzt. Kemânçe blieb bis zum XVIII. Jahrhundert als einziges Streichinstrument der türkischen Musik. Sie wurde waehrend dieser Zeit sowohl in der ausserreligiösen als auch in der religiösen türkischen Tasavvuf - Musik (sufistische Musik) mit Vorzug eingesetzt. Dem Instrument wurde sogar in den Mevlevi - Logen , wo es unter dem Namen rebab benutzt wurde, eine gewisse Heiligkeit zugesprochen. Nachdem in der zweiten Haelfte des XVIII.Jahrhunderts das Musikinstrument sinekemanî aus Europa in der ausserreligiösen Musik grosses Ansehen errang, verlor kemânçe an Bedeutung und wurde verlassen , wobei es spaeter lediglich in der Mevlevi-Musik eingesetzt wurde. Es wurde sogar vergessen, dass das Instrument in der Vergangenheit kemân oder kemânçe hiess . Es wurde geglaubt, dass das Instrument , in allen Zeiten und an allen Orten den von den Mevlevis benutzten Namen rebab trug. Im XIX. und XX. Jahrhundert haben Musiker aus Mevlevi-Kreisen versucht, den Einsatz von rebab in der ausserreligiösen Musik zu fördern , jedoch ohne Erfolg.

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