INSTRUMENTE
SANTUR
Der Santur wird in der Organologie unter den “Schlagzithern“ geführt. Das Wort kithara , entnommen aus Altgriechisch, ist ein Sammelbegriff für alle Saiteninstrumente , bei denen die Saiten, die jede für sich einen Ton aus der Tonskala wiedergeben, parallel zum Resonanzboden bespannt worden sind. Der Resonator hat bei den Kitharas die Form eines Kastens. Der Kanun (Kanoun) gehört z.B. zu den Kitharas , die mit einem Zupfplektrum gespielt werden.
Es ist bekannt, dass die Altassyrier und Altaegypter ihre Musikinstrumente aus der Familie der Harfen manchmal horizontal aufgestellt und diese durch Schlaege auf ihre Saiten gespielt haben. Dies kann als der Ursprungsgedanke für den Bau eines Santurs gedeutet werden. Chronologisch gesehen kommen die Zupfzither vor den Schlagzithern. Es wird davon ausgegangen, die ersten Santurs als die Urahnen von Kanoun in antikem Mesopotamien anstelle von Plektrum mit Holzschlegeln gespielt wurden. Bei Musikinstrumenten des Typs Santur werden die Drahtsaiten in dreier, vierer oder fünfer Gruppen gestimmt.
Über die baulichen Eigenschaften von Santurs aus dem alten persischen und osmanischen Reich verfügen wir nicht über klare Informationen. Der heutige iranische Santur weist im Vergleich zum osmanischen Santur aus dem XIX. Jahrhundert erhebliche Unterschiede auf. Kein osmanischer Santur aus dem XIX.Jahrhundert, der unsere Zeit erreicht hat, aehnelt dem iranischen Santur. Auch bei den heute uns vorliegenden wenigen Santurs aus osmanischer Zeit aehnelt keiner dem anderen , was deren Dimensionen und die Anzahl der Saiten betrifft.