KOMPONIST UND INTERPRETEN

CEMAL REŞİT REY

(1904-1985) Cemal Reşit Rey wurde am 25.September 1904 in Jerusalem geboren. Sein Vater war Gouverneur von Jerusalem und war einer der Schreiber, der am „Edebiyat-i Cedide“ (Neue Literatur) Trend teilnahm. Nach der Bebiali Razzia, Rey und seine Familie wurden gezwungen nach Paris umzusiedeln, wo er seine musikalische Ausbildung am Pariser Konservatorium begann. Dort lernte er Klavier mit dem berühmten Pianisten Marguerite Long. Während des 1. Weltkrieges wurde er gezwungen Paris zu verlassen und setzte seine Ausbildung am Genfer Konservatorium fort, 1919 kehrte er nach Paris zurück, wo er mit Madame Long weitermachte und wo er zugleich die Lehre der Komposition und Ästhetik der Musik mit Gabriel Faure, sowie die Lehre des Dirigierens mit Henri Defosse aufnahm. In 1932 wurde Klavier- und Kompositionslehrer er im Istanbuler Konservatorium.

Nachdem Rey für die Mitgliedschaft in der Internationalen Union für Komponisten auserkoren wurde, gründete er das erste Saitenorchester in Istanbul. Er leitete das Ensemble, welches 1945 bis 1970 das Staatssymphonieorchester wurde. Als einer der bahnbrechenden Gründer des philharmonischen Verbandes in Istanbul 1946, diente Rey auch als Direktor und Berater in Radios von Ankara und Istanbul zwischen 1938 und 1949. Im Jahre seines Todes, 1985, wurde er „Kunstprofessor“ an der Mimar Sinan Universität Staatskonservatorium. Reys Kompositionen wurden zunächst vom Impressionismus beeinflusst und später von verwestlichten Formen der türkischen Volksmusik und sogar von mystischer und Divan Musik.

Seine Werke enthalten unter anderem: 12 Anadolu Türküsü (12 anatolische Volkslieder, 1925), Enstentaneler (1931), Smphonisches Gedicht, Karagöz (1930), Oper; „Cem Sultan“ (1923), Zeybek (1926), Çelebi (1943), Musikalisches Spiel: Lüküs Hayat (1933), deli-dolu (1934), Erste Symphonie (1941), Piyano Concerto (1946) und Variationen eines alten Istanbuler Volksliedes (Katibim) (1961).